Die Zukunft der Wohlfahrt

Das Berliner Künstlerduo Elmgreen&Dragset bereitet seine „Celebrity“-Schau in Karlsruhe vor

Death of a collector – Tod eines Sammlers. So hieß der mit Sicherheit spektakulärste Beitrag auf der letzten Venedig-Biennale im Sommer 2009. Das dänisch-norwegische Künstlerduo Elmgreen&Dragset hatte dort eine einzigartige Installation in Szene gesetzt. Den dänischen und den nordischen Pavillon hatten die beiden zur Residenz eines betuchten Industriellen umgebaut, der sein ganzes Geld in Kunst angelegt hatte und nach dem Börsenkrach pleite gegangen war. Das Anwesen wurde von einer fiktiven Immobilienfirma namens Vigilante Real Estate zum Kauf angeboten. Die Leiche des Sammlers schwamm in dem Pool vor dem Pavillon. Eine ebenso böse wie gelungene Satire auf den Kunstmarkt und –betrieb. „Die Zukunft der Wohlfahrt“ weiterlesen

Schönheit ist machbar

»Innen Stadt Außen«: Olafur Eliasson im Berliner Martin Gropius-Bau

Weather Project. Wenn Besucher von der legendären Ausstellung in der Londoner Tate Gallery berichten, kommen ihre Augen noch immer ins Leuchten. Vor knapp sieben Jahren hatte der isländisch-dänische Künstler Olafur Eliasson eine riesige Sonne in eine alte Turbinenhalle des britischen Kunsttempels hängen lassen. Über den Boden waberte Nebel. Tagelang lagen die Besucher verzückt im Bann des glühenden Gestirns. Über zwei Millionen Menschen sahen zur Jahreswende 2003/2004 das Spektakel: die größte Einzelausstellung eines lebenden Künstlers, die es jemals gab. „Schönheit ist machbar“ weiterlesen

Ästhetik und Demokratie

25538072,23343776,dmFlashTeaserRes,editor6180889105865778589Auf den ersten Blick ist ist Helmut Kohl kein gutes Beispiel für den Zusammenhang der beiden Themen. Denn der Schwarze Riese aus der Pfalz, wie der damalige CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler gerne genannt wurde, stand 16 Jahre lang für die hässliche Seite der Politik. Kein Tag verging, ohne dass ein Kübel Spott über den Mann ausgeschüttet wurde, den seine Kritiker wegen seiner charakteristischen Leibesfülle gern „Birne“ nannten. Für den Publizisten Karlheinz Bohrer wurde Kohl zum Inbild der Mediokrität und Uneleganz der westdeutschen Nachkriegspolitik. Er mokierte sich über diese (Bonner) Ästhetik des Provisoriums und des symbolischen Understatements. „Ästhetik und Demokratie“ weiterlesen